Weserbergland-Weg – Etappe 4

10. Juni 2017
Etappe 4: Bad Karlshafen – Schönhagen
12,8 km – 3:01 Std

Nach einer Pause von über einem Monat konnten wir uns im Juni endlich wieder auf den Weserbergland-Weg begeben. Diesmal jedoch mit mehr Zeit im Gepäck und neuen Wanderschuhen an den Füßen. Verlaufen, Blasen und blaue Zehen sollten also der Vergangenheit angehören. Aber wie würden wir uns im Hutewald zurecht finden, in dem keine Hunde erlaubt sind? Würden wir einen kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen oder zwischen Auerochsen und Exmoorponys hindurchschleichen müssen?

Die vierte Etappe führte uns von Bad Karlshafen nach Schönhagen. Sie ist laut Internet 12,1 km lang und man sollte 3:59 Std. einplanen.

Rike mit Rosa und Corti in Bad Karlshafen

Nachdem wir Bad Karlshafen als Ziel von Etappe 3 nur im Dunkeln gesehen hatten, konnten wir die weiße Barockstadt nun, als Startpunkt von Etappe 4, bei Tageslicht betrachten. Am markantesten ist wohl das Rathaus, welches direkt an einem trockengelegten Hafen steht. An dem im Jahre 1700 erbauten Haus (und damit ältesten der Stadt) gingen wir vorbei zur Weser, überquerten diese auf einer Brücke und bogen dann rechts in den Wald ab, um den Naturpfaden in den Höhenzug Solling zu folgen. Das Wetter war fantastisch und bot ideale Bedingungen für einen schönen Wandertag.

Natürlich übersahen wir das Schild, welches uns zum Weser-Skywalk geführt hätte, einer Aussichtsplattform mit Blick über Bad Karlshafen und die Weser. Aber was die Beschilderung angeht, ist der Weserbergland-Weg ohnehin einzigartig. Oder eigenartig? Zumindest sehr speziell.

Nächster Stopp war das „Lug ins Land“, welches auf der Webseite des Weserbergland-Weges als eines der Höhepunkte der Etappe angepriesen wird. Wir müssen jedoch ehrlich gestehen, dass es uns sprichwörtlich nicht vom Hocker (oder von einer der mega gemütlichen Weserbergland-Weg-Bänke) gehauen hat. Es war in der Tat so unspektakulär, dass ich noch nicht einmal ein Foto gemacht habe.

Das nächste Teilstück führte durch hohes Gras. Die üppige Grünfärbung um uns herum war zwar wirklich schön, doch ließ es sich zwischen den hohen Gräsern nicht sehr gut laufen. Landschaftliche Highlights begegneten uns auch nicht weiter und so ging es zwei Stunden vorwärts, ehe wir den Hutewald erreichten. Wären wir nicht durch einen Facebook-Mitarbeiter vom Weserbergland-Weg vorbereitet worden, hätten wir ganz schön doof geguckt:

„Hunde sind im Projektgebiet nicht zugelassen“

Rosa auf einer der typischen XW-Bänke

Verständlich ist es schon: im 220 Hektar großen Hutewald werden Auerochsen und Exmoorponys, die für die Pflege der Fläche zuständig sind und damit zum Schutz der Artenvielfalt beitragen, gehalten. Aus Sicherheitsgründen ist es nicht gestattet, den Wald mit Hunden zu passieren und so gibt es eine Alternativstrecke, die von Bad Karlshafen problemlos zu finden ist. Sie ist durch weiße XW-Schilder gekennzeichnet und führt direkt am Gehege entlang. Aus Richtung Schönhagen kommend sind die Schilder nur schwer zu entdecken.

Den Hutewald hinter uns lassend, wurde die Strecke schöner. Zunächst kamen wir am 1971 angelegten Carolinenteich vorbei und erreichten nicht viel später Nienover, die älteste Stadt des Sollings. Von hier aus ging es noch ein kurzes Stück durch den Wald, ehe die letzten Kilometer durch Felder mit Weitsicht führten. Wir erreichten Schönhagen nach ziemlich genau 3 Stunden und 12,8 zurückgelegten Kilometern.

Hunde-Umleitung

Fazit

Zugegeben, zwischen Etappe 3 und 4 war ich im Elbsandsteingebirge wandern und obwohl es nicht möglich ist, die Sächsische Schweiz mit dem Weserbergland zu vergleichen, tat ich es doch. Dieses Teilstück des Weges hat mich enttäuscht und mir fehlten jegliche Highlights. Auch Rike, die zwischenzeitlich nicht woanders unterwegs gewesen war, empfand die Etappe als langweilig. Vielleicht hätte ja der Weser-Skywalk etwas daran geändert?

Felder und weite Sicht bei herrlichem Wetter

Wir verbuchen es erneut unter dem Punkt „Fauxpas“, dass wir diesen Aussichtspunkt übersehen haben. Dabei laufen wir mit Sicherheit nicht mit geschlossenen Augen durch die Gegend! Gefühlt fehlen entlang des Weges immer wieder Schilder an wichtigen Punkten (Beispiel: Alternativroute beim Hutewald von Schönhagen kommend), während es an anderen Orten zu einer wahren Schilderflut kommt – wie ich im nächsten Beitrag aufgreifen werde.

Dass man den Hutewald nicht mit Hunden betreten darf ist zwar schade, jedoch nachvollziehbar. Die Alternativroute war für uns leicht zu finden und wir mussten keinen kilometerweiten Umweg laufen.

Es ist meiner fantastischen Begleitung, bestehend aus Rike, Cortao und natürlich Rosa, zu verdanken, dass es trotzdem eine schöne Etappe war. Da wir den Zielort gegen Mittag erreichten, starteten wir direkt mit der nächsten Etappe. Laut komoot waren wir 700 Meter mehr als angegeben unterwegs und trotzdem eine knappe Stunde schneller.

Etappe 3 <> Etappe 5

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