Weserbergland-Weg – Etappe 3

05. Mai 2017
Etappe 3: Sababurg – Bad Karlshafen
19,5 km – 4:15 Std

Direkt im Anschluss an die zweite Etappe machten sich Rike und ich mit Cortao, Rosa und Tiza daran, den dritten Abschnitt des Weserbergland-Weges zu bewältigen. Nach Aufbruch an der Sababurg (gegen kurz nach 17 Uhr) fragten wir uns jedoch, ob wir unser Ziel, Bad Karlshafen, im Hellen erreichen würden, denn es lagen rund 20,1 km vor uns, für die man 6:38 Std einplanen sollte. Würde diese Etappe mit einem besonders dunklen Fauxpas abschließen oder würde sie mal gänzlich ohne Missgeschicke ablaufen?

Die Sababurg bot uns als Endpunkt von Etappe 2 und als Startpunkt von Etappe 3 den idealen Rastplatz. Kurz richteten wir hier ein Feldlazarett ein, denn die 15 Kilometer von Veckerhagen bis zur Sababurg hatten ihren Tribut an meinen Füßen gefordert. Trostpflaster drauf, Krone richten und weiter!

„Das ziehe ich jetzt durch. Bad Karshafen ist nur noch 19,4 Kilometer entfernt. Also: wir sind gleich da!“
(WhatsApp-Sprachnachricht der Autorin)

Das Wetter blieb beständig: bei etwa 10° C und bedecktem Himmel ließ es sich hervorragend wandern. Also hielten wir uns nicht länger am Dornröschenschloss auf, obwohl es in der näheren Umgebung einen Urwald mit Baumriesen gibt und den Tierpark Sababurg, in dem auf 130 ha etwa 80 Tierarten leben. Als absoluter Zoo-Gegner wäre dies sogar ein möglicher Anlaufpunkt für mich, da dort scheinbar nur in Deutschland heimische Tiere und keine Exoten leben. Auch Hunde dürfen an der Leine mitgeführt werden.

Eine kleine Pause auf dem Rand eines Brunnens

Nach Durchquerung eines kleinen Waldstücks, lag bis zum Ort Gottsbüren eine Hochebene vor uns. Zu unserer Linken befand sich eine idyllische und riesengroße Weide, die nur eine Kuh mit ihrem Kälbchen zu beherbergen schien. Der Orts Gottsbüren wirkte auf uns so, als wäre dort der Hund verfroren: tatsächlich trafen wir fast nur Hunde, die kläffend an ihren Grundstückszäunen standen. Wir gingen also strammen Schrittes weiter und erfreuten uns an den Häusern im oberen Ortsteil, die teilweise bayrisch aussahen und dem Weserbergland alle Ehre machten.

Der bisher aufregendste Teil des Weserbergland-Weges folgte bei Durchquerung des St. Georgengrundes. Wir hatten viel Spaß dabei, einen kleinen Bach mehrfach zu kreuzen, konnten uns jedoch auch gut vorstellen, wie rutschig und nass es dort nach heftigen Regengüssen sein muss. Wir tauften den Grund das „Tal der Toten“, wenngleich wir keine Toten antrafen.

Gottsbüren – bei dem Namen gibt es natürlich auch eine Kirche im Dorf

Die restliche Strecke führte weiter durch den Wald und bestach durch viel Abwechslung. Obwohl wir schon lange unterwegs waren, wurde es nicht langweilig. Wir beschäftigten uns mit der Frage, wie wir bei einer Wildschweinbegegnung reagieren würden (irgendwelche Vorschläge?), sangen laut Lieder und verliefen uns kein einziges Mal! Als besonderes Highlight kam dann noch einmal die Sonne hervor und gab uns zusätzliche Motivation.

Auf den letzten fünf, sechs Kilometern litt ich dann aufgrund der Wanderschuhe wirklich! Ich musste die Zähne zusammenbeißen und Rike war mein persönlicher Motivationscoach. Auf ihre Bitten nach Lebenszeichen folgten zumeist nur gequälte „Mmhmm“ und ab und zu hallte ein spitzer Schrei durch den Wald, wenn ich mit der Fußspitze gegen eine Wurzel oder einen Stein stieß.

Unser „Tal der Toten“ im St. Georgengrund

Wir erreichten Bad Karlshafen, nach einer dämmrigen Serpentinen-Schlussphase. Bergauf. Hier wurden wir dankenswerter Weise eingesammelt – nach insgesamt 7 Stunden und 15 Minuten sowie 34,5 absolvierten Kilometern. Wir wurden zurück nach Veckerhagen gefahren, wo sich unsere Wege dann trennten. Wir freuten uns auf eine gute Mahlzeit, eine heiße Dusche und ein entspanntes Wochenende – es war ja erst Freitag!

Fazit

Es war eine wundervolle dritte Etappe, bei der lediglich bessere Wanderschuhe gefehlt haben. Wir haben uns gut zurecht gefunden, zwischendurch sogar ein Reh gesehen und fühlten uns nach Bewältigung der Tour wirklich gut. Derzeit liegt die Etappe auf Platz 1 unseres persönlichen Rankings und lässt uns bereits nach der nächsten Etappe lechzen.

Hätten wir keine Hunde dabei gehabt, hätten wir es uns bestimmt auch nicht nehmen lassen, die Weser-Therme zu besuchen, um die geschundenen Körper zu besänftigen. Aber auch so fand jeder von uns einen gelungenen Ausklang für den Tag.

Als besonderes Highlight zeigt sich noch einmal die Sonne

Wie bei den Etappen zuvor benötigten wir weniger Zeit: 2:23 Std waren wir schneller und laut Wander-App 600 Meter weniger unterwegs, als angegeben. Dank des Weserbergland Tourismus e.V. erhielt ich die Information, dass die Zeitangaben durch das interaktive Kartensystem von outdooractive errechnet werden. Uns ist natürlich bewusst, dass dies Richtwerte sind. Rike mit Cortao und ich mit Rosa und Tiza gehören zu den sportlichen Jungspunden, weswegen wir vermutlich so viel schneller waren.

Etappe 2 <> Etappe 4

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